Umfrage zu Reifenabrieb zeigt Wissenslücken auf
Posted by: Fabio Simeon
Eine neue Umfrage im Auftrag von Michelin zeigt: Das Umweltproblem durch Reifenabrieb ist den meisten Autofahrerinnen und Autofahrern in Deutschland bewusst. Dennoch sind nur wenige bereit, mehr Geld für umweltfreundlichere Reifen auszugeben. Mit der kommenden Euro-7-Norm soll sich das ändern – auch die Hersteller sehen sich in der Pflicht.
Reifenabrieb ist ein unvermeidbares Nebenprodukt des Autofahrens. Wo Gummi auf Asphalt trifft, entstehen winzige Partikel, die teilweise aus nicht abbaubaren Kunststoffen bestehen. Diese gelangen in die Umwelt und tragen zur Belastung durch Mikroplastik bei. Mit der neuen Euro-7-Norm, die ab Juli 2028 erstmals Grenzwerte für Reifenabrieb festlegt, rückt das Thema stärker in den Fokus – sowohl für Verbraucherinnen und Verbraucher als auch für die Industrie.
Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Reifenherstellers Michelin wissen fast 80 Prozent der befragten Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland um die Problematik des Reifenabriebs, etwa im Zusammenhang mit Feinstaub. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Altersgruppen: Während 83 Prozent der über 65-Jährigen das Thema kennen, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen nur rund 62 Prozent. Besonders gering ist das Bewusstsein bei Studierenden und Auszubildenden – hier geben weniger als ein Drittel an, die Umweltauswirkungen zu kennen.
„Gerade bei jüngeren Autofahrerinnen und Autofahrern besteht offenbar noch Informationsbedarf. Reifen sind zwar alle schwarz und rund, aber in Qualität und ökologischem Fußabdruck gibt es deutliche Unterschiede“, sagt Maria Röttger, President und CEO der Region Michelin Europa Nord. Der Konzern forscht nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren daran, den Reifenabrieb zu reduzieren und künftig biologisch abbaubare Materialien zu entwickeln.
Auch bei der Frage nach der Verantwortung herrscht laut Umfrage weitgehende Einigkeit: Rund 60 Prozent der Befragten sehen die Reifenhersteller in der Pflicht, sich um das Thema Abrieb zu kümmern. Gesetzgeber, Automobilproduzenten und Fahrerinnen und Fahrer selbst werden deutlich seltener in der Verantwortung gesehen.
Dennoch ist vielen nicht klar, dass sich durch die neue Euro-7-Norm bald gesetzliche Vorgaben ändern werden. Nur rund ein Drittel der Befragten kennt die geplanten Grenzwerte für Reifenabrieb. „Wir sehen Euro 7 als wichtigen Schritt, um Abrieb besser zu verstehen und Innovationen in der Branche weiter voranzutreiben“, so Röttger.
Tatsächlich zeigen aktuelle Testergebnisse, dass sich bei der Haltbarkeit und Umweltwirkung Unterschiede bemerkbar machen. Laut ADAC-Studie weisen Michelin-Reifen den geringsten Abrieb unter den getesteten Premiumherstellern auf – bei gleichzeitig guten bis sehr guten Fahrleistungen. Im Durchschnitt verlieren sie pro Kilometer rund 26 Prozent weniger Partikel pro Tonne Fahrzeuggewicht als der Wettbewerb.
Michelin gibt an, den Reifenabrieb zwischen 2015 und 2020 um rund fünf Prozent reduziert zu haben, was etwa 100.000 Tonnen eingespartem Material entspricht. In den kommenden Jahren will das Unternehmen diesen Wert weiter senken. Denn nachhaltigere Reifen sollen nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch ein Schritt hin zu einer insgesamt umweltfreundlicheren Mobilität sein.




